Donnerstag, 19. Januar 2012

Traum wird Albtraum!

Wenn ich momentan den Fernseher einschalte oder eine Zeitung zu Hand nehme, sehe und höre ich schon fast nichts mehr anderes als vom Unglück der "Costa Concordia". Mancher von den Passagieren wird unschöne Erinnerungen mit sich nehmen: Eine schöne Ferienfahrt, auf die man sich gefreut hat und vielleicht sogar ein lang gehegter Traum war, ist zum Albtraum geworden.

So geht es mit vielen unseren in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen. Wir probieren etwas aus und je nach dem, ob wir in dieser Situation etwas Positives oder Negatives erleben, speichern wir dies dann in unserem Gehirn ab. So können dann an sich schöne Erlebnisse, weil man genau in dem Moment etwas Negatives erlebt, gar nicht mehr als schön erlebt werden. 

Die meisten Menschen, die dieses Unglück auf der Concordia erlebt haben, werden in der Zukunft keine Kreuzfahrt mehr geniessen können. Immer wird ein Teil von ihnen besorgt auf irgendwelche Anzeichen acht geben, die nicht "normal" sind. Die meisten davon, werden nie mehr eine Kreuzfahrt buchen.

Dass diese Menschen so reagieren, kann wohl jeder von uns nachvollziehen. Beängstigend ist jedoch, dass Menschen, die sehr feinfühlig sind und sich dann durch die gezeigten Bilder in die Situation hineinleben können, solche Ereignisse förmlich miterleben. Je nach dem kann das dann schon reichen, dass sie ähnlich reagieren wie Passagiere, die wirklich auf dem Schiff waren. 

Eigentlich schade denn im Normalfall sind ja solche Reisen etwas Schönes und glücklicherweise passiert ja wirklich höchst selten etwas. Und warum sich mit Dingen belasten, die ich persönlich gar nicht erlebt habe? Es gibt wie gesagt, schon genug eigene unschöne Erlebnisse, die in unserem Leben "einfach" so passiert sind und als negative Erfahrung abgespeichert werden.

Nun was kann man denn dagegen tun? 

Das beste und einfachste Mittel ist, sich solchen Bildern gar nicht auszusetzen oder nur sehr dosiert.  

Was meint Ihr/Du dazu? Wer hat diesbezüglich schon Erfahrungen gemacht?

Es grüsst herzlich

Anita Tröhler


1 Kommentar:

  1. Liebe Anita
    das erinnert mich an einen kleinen Dialog, den ich vor Jahren mit meiner Mutter hatte, als ich sie dummerweise zwischen halb acht und acht anrief und bei der obligatorischen Tagesschau störte. Sie fragte mich erstaunt, ob ich denn abends nicht die Nachrichten sehe. Ich verneinte. Darauf sie: "Aber dann weisst du ja gar nicht, was alles Schreckliches auf dieser Welt passiert!" Meine spontane Antwort: "Eben darum!"
    Es ist nicht so, dass ich mich nicht informiere. Aber sehr selektiv, entweder morgens in der Zeitung, oder, seit ich länger unterwegs bin, auf der Fahrt im Radio. Da kann ich meine Wahrnehmung nach Bedarf "zuschalten". Aber mir diese ganzen Dinge in Bild und Ton einzuziehen und das auch noch jeden Tag vor dem Schlafengehen, das würde mich echt kaputt machen. So wie jene Bekannte, die mir vor dem Coop ein Kompliment übner mein frisches Aussehen machte und auf meine Gegenfrage antwortete, ihr gehe es schlecht - ihr selbst ja eigentlich ganz gut, "aber die Welt! die macht mich ganz kaputt!"
    Du siehst, Anita, ich bin voll und ganz deiner Meinung! Es gibt so viel Schönes in unserem Leben hier - wenn wir uns mehr darauf konzentrieren, können wir nicht nur selbst gesünder und für Krisen resistenter bleiben, sondern mit unserer Energie auch andern helfen!
    Es lebe die selektive Blindheit :-)
    Liebe Grüsse
    Doris

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