Dienstag, 15. Januar 2013

unser grösstes Geschenk....

"Ich glaube daran, dass das grösste Geschenk, das ich von jemandem empfangen kann, ist, gesehen, gehört, verstanden und berührt zu werden. Das grösste Geschenk, das ich geben kann, ist, den anderen zu sehen, zu hören, zu verstehen und zu berühren. Wenn dies geschieht, entsteht Beziehung." - VIRGINIA SATIR

Für mich sehr berührende Worte und eine Grundhaltung, die ich bei meinen Kunden, wie auch bei all den Menschen, die mir begegnen, gegenübertreten möchte. 

Will eine Mutter/Vater ihr Kind zu einer Person erziehen, die selbstbewusst und selbstsicher ist, beliebt ist und miftühlend, mit Herausforderungen gut zu recht kommt und das Leben gut meistern kann, dann ist es enorm wichtig, dass sie/er viel Einfühlungsvermögen aufweist. Sie/Er geht auf das Kind ein, sofern es es braucht, nimmt es altersgerecht in die Verpflichtung, gibt ihm eine sichere Basis, die Welt zu erkunden und lässt ihm dort Freiheiten, wo möglich, so dass das Kind selbständig werden kann. - Eine Aufgabe, die allerdings sehr viel fordert und nicht immer leicht zu bewältigen ist. Und trotzdem eine Aufgabe, die über die Zukunft eines Kindes entscheidende Auswirkungen hat.

In den Anfängen der Psychotherapie war es üblich Einzelsitzungen zu machen und den einzelnen Patienten zu behandeln. Mit Virginia Satir kam in den 50er Jahren ein neuer Input, auch die Familiensysteme anzuschauen und diese in die Behandlung mit einzubeziehen. Viele Therapiemethoden richten sich noch heute an diesen Ansätzen.

Ich habe selber erfahren, wie es ist, wenn das System Familie total aus den Fugen gerät, wie fatal es sein kann, wenn die Familienmitglieder nicht offen und ehrlich zu ihren wahren "Ja's" und wahren "Nein's" stehen und nicht kommunizieren, was sie wirklich meinen und wollen. Wie ein Durcheinander es geben kann, wenn jeder nur das sagt, was er denkt, was von ihm erwartet wird. Irgendwann entsteht dann solch ein Überdruck, dass man aufeinander los geht, den anderen beschuldigt und versucht zu denunzieren. Das Gegenüber wird nicht mehr als Familienmitglied angeschaut, sondern als Feind. Tragisch solche Geschichten und dennoch Geschichten, die leider nicht selten sind.

In der Praxis ist es nicht immer möglich, die ganze Familie mit einzubeziehen. Oft ist es aber so, dass wenn sich etwas bei einem Familienmitglied verändert, sei das auch nur die Haltung und daraus neue Handlungsweisen, sich im ganzen System etwas verändert. Das was immer funktioniert hat, funktioniert dann plötzlich gar nicht mehr und das System Familie verändert sich mit. 

In meinen Coachings ist es mir immer wieder ein Anliegen, Verstrickungen so weit aufzulösen, damit jeder mehr Freiheit und schlussendlich ein zufriedenes und glückliches Leben leben kann. 

Und um es nochmals mit den Worten von Virginia Satir zu sagen:

"Die Freiheit zu sehen und zu hören, was im Moment wirklich da ist,  - anstatt das, was sein sollte, gewesen ist oder erst sein wird.

Die Freiheit, das auszusprechen, was ich wirklich fühle und denke - und nicht das, was von mir erwartet wird.

Die Freiheit, zu meinen Gefühlen zu stehen - und nicht etwas anderes vorzutäuschen.

Die Freiheit, um das zu bitten, was ich brauche - anstatt immer erst auf Erlaubnis zu warten.

Die Freiheit, in eigener Verantwortung Risiken einzugehen, - anstatt immer nur auf "Nummer sicher zu gehen" und nichts Neues zu wagen."

Wie siehst Du das? Was bedeutet für Dich Freiheit? Wie viel Freiheit hast Du in der Familie? Deine Meinung interessiert mich!

Es grüsst herzlich

Anita Tröhler

www.at-coaching.ch